Wildobsthecke - Arbeitskreis Gemeinschaftliches Garteln in Weyarn

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Wildobsthecke
anspruchslos - schön - wertvoll
Wildgehölze wurden züchterisch nicht oder nur kaum bearbeitet und deren Früchte gesammelt und vom Menschen, frisch oder aufbereitet, gegessen. Seit Jahrhunderten werden in alten Kloster- und Bauerngärten Mispeln, Holunder, Schlehen, Ebereschen und Fruchtrosen kultiviert und verarbeitet.

Für die Zusammenstellung zählen zwei Kriterien: Was man selbst will, und was die Tiere möchten. Wildobsthecken sind ein guter Nistplatz und Unterschlupf für Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Nagetiere.
 
Zahlreiche Wildobstarten sind schmackhafte Naschfrüchte, die roh verzehrt werden können. Dazu zählen u. a. Maulbeere, Felsenbirne, Apfelbeere, japanische Weinbeere, Maibeeren und natürlich Himbeere, Brombeere, Johannisbeere, Heidelbeere und Preiselbeere.
Andere Obstarten sind roh ungenießbar und werden zu schmackhaften Säften & Likören, Marmeladen & Konfitüren verarbeitet, u.a. Ebereschen, Kornelkirsche, Sanddorn, Holunder, Wildrosen und Früchte von Wildapfel und -Birne. Früchte von Mispeln und Schlehen sind erst nach ersten Frösten genießbar bzw. zu verarbeiten.

Neben dem Nutzwert der Wildobstarten sei auch besonders auf ihren hohen Zierwert hingewiesen. Außerdem handelt es sich oftmals um sehr gute Bienenweiden und wertvolle Nähr- und Nistgehölze für zahlreiche Vogelarten und nützliche Kleininsekten. Vielfach werden neben den Früchten auch noch Blüten, Blätter, Rinde und Wurzeln in der Volksheilkunde und für homöopathische oder pharmazeutische Zwecke genutzt.
Während sich für große Gärten der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) und die Kornelkirsche (Cornus mas) gut eignen, empfiehlt sich für kleine Grundstücke die Lenz- oder Honigbeere (Lonicera caerulea var. edulis), Schwarze Apfelbeere (Aronia x prunifolia bzw. A. melanocarpa) sowie die Korea- oder Filzkirsche (Prunus tomentosa). Auch die schwachwüchsige Japanische Zierquitte (Chaenomeles japonica), die Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum) und die Vierbeere (Ribes odoratum) –anspruchslose Varianten der Johannisbeere – bieten sich gut an.

Die beste Pflanzzeit für eine neue Wildobsthecke ist der Herbst. Die Sträucher können so die sommerliche Restwärme im Boden effektiv nutzen und setzen sogleich neue Wurzeln an. Eine Wildobsthecke wird, sofern sie beerntet werden soll, nicht wie eine klassische Hecke in Reihe gepflanzt, sondern vielmehr im Zickzack-Muster - größere Pflanzen nach hinten und kleinere nach vorne, mit einem Abstand von etwa 1 bis 1,5 Meter. Durch diese dichte Pflanzung ist bereits nach drei bis vier Jahren ein schmackhafter Sichtschutz entstanden und die Tiere finden schon bald schützende Rückzugsareale.                                                                                    Wildobsthecke angelegt im Gartenjahr 2017          

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